Die gesetzlichen Vorschriften für den Umgang mit Cannabis wurden vom Bundestag verschärft. Im Straßenverkehr gilt künftig ein Grenzwert für Tetrahydrocannabinol (THC), den psychoaktiven Wirkstoff im Cannabis, mit der Zustimmung zu einem entsprechenden Gesetzentwurf der Ampel-Regierung, wurde dieser Grenzwert im Blutserum auf den Wert von 3,5 Nanogramm pro Milliliter festgelegt
Aber was bedeutet dies praktisch? Wie rasch verfällt der THC-Gehalt im Körper und wann kann man nach dem Kiffen wieder mit dem Auto fahren? Eine Zusammenfassung der bedeutendsten Fragen und Antworten zum neuen THC-Grenzwert.
Was bewirkt THC im Straßenverkehr?
Auf Empfehlung einer Sachverständigenkommission wurde eine neue Grenze festgelegt. Der alte Wert von einem Nanogramm THC pro Milliliter im Blutserum gilt auch weiterhin für Fahranfänger und Personen unter 21 Jahren.
Beim neuen Grenzwert gibt es jedoch Uneinigkeit. Stefan Tönnes, der Vorsitzende der Grenzwertkommission der Bundesregierung, behauptete, dass die Cannabis-Legalisierung noch nicht beschlossen sei. Wissenschaftliche Daten können fast jeden beliebigen Grenzwert vertreten, wenn man möchte.
Wie schnell erfolgt der Abbau von THC?
Nach dem Gesetzentwurf zeigen sich sicherheitsrelevante Wirkungen am deutlichsten zwischen 20 bis 30 Minuten nach dem Konsum von Cannabis und verschwinden nach drei bis vier Stunden. Es heißt weiter, dass die THC-Konzentration im Blut bei Verbrauchern, die höchstens einmal pro Woche kiffen, schon nach ein paar Stunden abfällt. Aber THC kann sich im Körper anreichern und kann noch Tage bis Wochen im Blut nachgewiesen werden, wenn es häufig konsumiert wird. Daher behauptet Tönnes, dass das, die Konzentration im Gehirn und den Effekten korreliert.
Wann darf man nach dem Kiffen wieder Autofahren?
Es ist möglich, dass Personen, die gelegentlich Cannabis konsumieren, den Grenzwert schon nach wenigen Stunden überschreiten. Stefan Tönnes behauptet jedoch, dass ein häufigerer Konsum, etwa einmal oder mehrmals am Tag, auch bis zu mehreren Tagen dauern kann. „Die Menschen, die regelmäßig konsumieren, profitieren kaum von der Grenzwertanhebung, weil sie auch die 3,5 ng/ml nicht selten überschreiten werden“, erklärt Professor Matthias Graw, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM). Experten sagen, dass die Dosierung, die Konsumfrequenz und die körperlichen Bedingungen entscheidend für mögliche Beeinträchtigungen sind. „Bei halbwegs normalem gerauchtem Cannabiskonsum – also zwischen einem und vier Joints – sind die meisten Menschen nach acht Stunden nicht mehr beeinträchtigt“, sagt Dr. Bernd Werse vom Institut für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences.
Welche Strafen werden bei Überschreitung der Grenze erwartet?
Beim ersten Überschreiten des Grenzwerts droht ein Monat Fahrverbot und eine Geldstrafe von 500 Euro. Aufgrund der Risiken des Mischkonsums ist nach dem Konsum von Cannabis ein vollständiges Alkoholverbot im Straßenverkehr zu empfehlen.
Eine höhere Geldstrafe von normalerweise 1.000 Euro droht bei Verstößen. Cannabis am Lenkrad ist für Neulinge ein absolutes Tabu. Wenn jemand aufgrund einer bestimmten Krankheit den Grenzwert erreicht, braucht er sich keine Bestrafung zu machen.